Ausstellung 2021

Ausstellung 2021 

Die Wasserwolke steht für all das was wir in der Kunst lieben, das Unerwartete, den Zweifel – fällt sie oder steigt sie aus dem Häuschen? – aber auch für ihren ästhetischen Aspekt.

Môtiers 1985 – 2021 Art en plein air

Môtiers 1985 – 2021 Art en plein air

Die Ausstellungen von 1985 und 1989 hiessen noch: Expositions suisses de sculpture.

In der Vorstellung der Besucher ist der Begriff Skulptur oft auf Objekte aus Bronze, Holz oder Eisen begrenzt. Aber was ist mit einer Inschrift auf einer Mauer, einem Foto, das eine Landschaft zeigt, mit Tönen, Videos und Aktionen im komplizenhaften Einverständnis mit den Besuchern? Was ist mit all diesen möglichen Interventionen an einem Ort, der die Künstler inspiriert? Deshalb reden wir seit 1995 von Môtiers 95 – 2003 – 2007 – 2011 – 2015 und 2021 – Art en plein air.


Allgemeines Konzept der Môtiers-Ausstellungen

Mit der ersten Ausstellung 1985 haben wir das Konzept definiert, das auch die künftigen Ausstellungen in Môtiers bestimmen sollte. Es ist immer noch aktuell und lässt sich in einigen Punkten zusammenfassen:
 

Selektion

Die Künstler werden von einer Jury eingeladen, die aus Mitgliedern der Eidgenössischen Kunstkommission, professionellen Kunstkennern und einem oder mehreren Mitgliedern unseres Komitees besteht. Diese Jury garantiert ein hohes Niveau der gewählten Künstler. Die Jury wird vom Präsidenten/von der Präsidentin der Eidgenössischen Kunstkommission geleitet.

 

Jury 2021 

Vorsitz: Giovanni Carmine, Präsident der Eidgenössischen Kunstkommission

Mitglieder: Léa Flück, Julie Enckell-Julliard, Valentin Carron – Mitglieder der Eidgenössischen Kunstkommission

Thierry Bezzola, Pierre-André Delachaux – Vertreter des Komitees Môtiers - Art en plein air

Vielfalt

Wir haben beschlossen, Môtiers zum Ort der Begegnungen zu machen: Sehr bekannte Künstler treffen jüngere; die vier Sprachregionen des Landes begegnen einander wie auch die Besucher aus der ganzen Schweiz, Familien und Spezialisten. Ein Ort, den man Wanderschuhen besuchen kann.

 

Komitee und Künstler auf dem Parcours im Juni 2019

Die Geschichte der Region als Hintergrund 

Auch wenn Ausstellungen heute oft unter einem Thema stehen, bleiben wir bei der Idee, den Künstlern volle Freiheit in der Wahl ihres Werks zu lassen. Dagegen weisen wir bei der Ortsbesichtigung die Künstler nachdrücklich auf die Geschichte, die Geografie, die soziologischen und wirtschaftlichen Probleme unseres Tals hin, um sie mit dessen Besonderheiten bekannt zu machen.

Nur wenige beziehen sich nicht auf diese Informationen. So entstehen im Lauf der Ausstellungen Kunstwerke mit Anspielungen auf Rousseau, den Absinth, die Uhrmacherei, den Asphalt oder allgemeiner auf die Juralandschaft mit ihrem Wasserfall, ihrer Höhle, ihren schroffen Felsen und ihren Bächen rund um ein Dorf aus dem 18. Jahrhundert mit seinem Kloster aus dem 10. Jahrhundert.

 

Alain Huck, Gesellschaftsvertrag, 2011

Die Region des Val-de-Travers ist von den grossen Zentren ziemlich weit entfernt, ja sogar am Ende der Welt, wie gewisse Leute meinen. Deshalb wollten wir in der ganzen Schweiz mit Plakaten von bekannten Künstlern auf uns aufmerksam machen. So haben Jean Tinguely 1989, dann Ben, Olivier Mosset und John Armleder, Günther Förg, Sylvie Fleury, Daniel Spoerri und Roman Signer dazu beigetragen, unsere Region überall bekannt zu machen.

Die Dorfbevölkerung im Herzen des Projekts

Schliesslich – und dies ist eines der Elemente des Konzepts, an dem uns sehr viel liegt – wollten wir unsere Kunstbegeisterung mit der Dorfbevölkerung teilen. In aller Bescheidenheit denken wir übrigens, dieses Ziel erreicht zu haben. Die Künstler können in privaten Gärten ausstellen, in Garagen, auf Feldern, Fassaden oder in Schaufenstern, sie können um Hilfe bitten, Werkzeug oder einen Schubkarren ausleihen – und die Bewohner von Môtiers machen gerne mit. Über hundert freiwillige Helfer empfangen die Besucher während der dreimonatigen Dauer der Ausstellung.

 

Performance von Karen Geyer, 2011

Die Besucher

Die Besucher

Sie kommen aus der ganzen Schweiz, aus Frankreich und Deutschland. Mit jeder Ausstellung entdecken Zehntausende von Liebhabern den Parcours neu oder wieder.

Zusammenfassung

Zusammenfassung

Die Ausstellungen in Môtiers – 2021 wird es die achte sein - haben in der schweizerischen Kunstlandschaft einen wichtigen Platz erobert. Sie spielen mit möglichen Kombinationen von Kunst und Geographie, Geschichte, Kulturerbe, Natur und begeistern ein grosses Publikum von Laien, das oft mit Kind und Kegel kommt. Sie bieten jungen wie erfahrenen Künstlern die Gelegenheit, ein Werk abseits der Museen und Galerien zu schaffen. Sie werten auch eine etwas abgelegene Gegend auf, deren Bevölkerung sich bei solchen Anlässen stark engagiert.